Anlagen


  1. 1964 Erstellung ARA Rietweisen mit einer Kapazität von 6'500 EWG

  2. 1982 Ausbau ARA Rietwiesen auf 14'000 EWG

  3. 2017 Ausbau ARA Rietwiesen auf 25'000 EWG

  4. 2019 Sanierung und Werterhaltung bestehende Anlageteile ARA Rietwiesen

  5. 2021 Erweiterung Faulung ARA Rietwiesen

Detaillierte Angaben zu den Anlagen


Zulaufgebäude

Im Zulaufgebäude befinden sich die beiden Induktiv - Zulaufmessungen und Regulierschieber. Hier wird bei Regenwetter die Menge Rohabwasser, welches über die beiden Zuflusskanäle zur Kläranlage fliesst reguliert. Der maximale Durchfluss pro Strasse beträgt bei Regenwetter 120 Liter pro Sekunde.

Seihtisch

Hier wird der Überschussschlamm aus der Biologie entwässert und anschliessend in den Faulraum befördert. Durch das Abziehen von Überschussschlamm aus der Biologiestufe wird das Gleichgewicht der Mikroorganismen in den Biologiebecken sichergestellt. Ohne diese Massnahme würden die Becken mit der Zeit verschlammen, da sich die Mikroorganismen stetig vermehren auch andere Einflüsse begünstigen den Anstieg von Feststoffen in den Becken. Diese Einflüsse können unter anderem die Temperatur oder Nährstoffe sein.

Strainpresse

Der gesamte Primärschlamm aus der Vorklärung wir über die Strainpresse gefördert, bevor er in den Faulturm gelangt. Hierbei werden störende Feststoffe ausgeschieden, welche der Kehrichtverbren-nung zugeführt werden.

Zulaufrechen

Die beiden Zulaufrechen sind mit Stäben ausgerüstet, welche zueinander in einem Abstand von 8 Millimeter angeordnet sind. Über die Rechen werden Grobstoffe zurückgehalten, welche mit Umlauf-harken in die Rechengutpresse befördert und dort ausgewaschen werden. In der Rechengutpresse wird das Material anschliessend durch eine Austragschnecke ausgepresst und in einen Abfallcontai-ner befördert, das ausgewaschene und gepresste Rechengut wird in die Kehrichtverbrennungsanla-ge abgeführt.

Sandwäscher

Im Sandwäscher wird das aus dem Sandfang herausgeförderte Material gewaschen und der Sand getrennt von organischem Material, welches wieder dem Klärprozess zugeführt wird. Der gewasch-ene Sand gelangt nach dem Waschprozess in eine Mulde. Das gereinigte Sandmaterial wird auf einer Deponie entsorgt.

Sand-/Fettfang

Im kombinierten Sand.- und Fettfang wird unter Luftzugabe das Fett abgeschieden und der Sand von den Fäkalien getrennt.

Der Sand sinkt durch Sedimentation auf den Grund des Sandfanges und wird mit sogenannten Mam-mutpumpen dem Sandwäscher zugeführt, in welchem er gereinigt wird, bevor er in eine Mulde ge-langt.

Das Fett schwimmt im Fettfang oben auf, es wird separat abgezogen und dem Schlammfaulungspro-zess in den Faultürmen zugeführt.

Vorklärung

In der Vorklärung geschieht eine mechanische Klärung des Abwassers. Es gehört mit zur ersten Stufe bei einem dreistufigen Abwasserreinigungssystem. Hierbei setzen sich Schwebestoffe rein mecha-nisch durch Sedimentation auf dem Grund des Vorklärbeckens ab. Diese abgesetzten Stoffe werden als Primärschlamm durch Räumer in den Voreindicker geschoben. Der Voreindicker ist ein Behälter, welcher dem Vorklärbecken vorgeschaltet ist. Aus diesem Behälter wird der Primärschlamm der Schlammbehandlung durch die Strainpresse zugeführt und gelangt anschliessen in die Schlammfau-lung.

In der Vorklärung werden bereits 30 bis 50 Prozent der Schmutzstoffe aus dem Wasser entfernt.

Biologie 1 + 2

In der Biologiestufe werden die im Wasser gelösten Schmutzstoffe durch Mikroorganismen abgebaut. Hier werden Stickstoffverbindungen durch Nitrifikation und Denitrifikation abgebaut. Diese Prozesse spielen sich in verschiedenen Stufen ab, durch Sauerstoffzugabe in Form von zugeführter Umgebungsluft oder durch Sauerstoffzehrung durch die Mikroorganismen.

Pumpenhaus

Im Pumpenhaus befinden sich die Rücklaufschlammpumpen, welche die Mikroorganismen aus der Nachklärung zurückführen an den Anfang der Biologiestufe, wo sie erneut mit dem frisch zuflies-senden vorgereinigten Abwasser vermischt werden und den Klärprozess im Kreislauf ein weiteres Mal durchlaufen.

Nachklärung 1 + 2

In der Nachklärung trennt sich das Gemisch aus Mikroorganismen und Gereinigtem Abwasser. Die Mikroorganismen setzen sich durch Sedimentation auf dem Grund des Nachklärbeckens ab und werden von dort durch den Räumer in einen Trichter geschoben, aus dem Trichter werden sie durch die Rücklaufschlammpumpen wieder an den Anfang der Biologiestufe gefördert und in den erneuten Kreislauf gebracht. Das gereinigte Abwasser wird, nachdem sich die Mikroorganismen abgesetzt haben, über Rohrlei-tungen aus der ARA in den Bodensee abgeleitet.

Faulung

In den Faultürmen werden die Schlämme ausgefault, bei ca. 38 Grad Celsius und einer Verweildauer von bis zu 30 Tagen wird bei diesem Prozess unter der Mithilfe von Methanbakterien Klärgas gewonnen. Mit diesem Klärgas wird ein Blockheizkraftwerk (BHKW) angetrieben, welches Energie in Form von Elektrizität und Wärme erzeugt.

Betriebsgebäude / Labor II

Im Betriebsgebäude befindet sich das Büro mit dem Leitsystem von wo aus die ganze Abwasserrei-nigungsanlage überwacht und gesteuert wird. Im Labor werden Untersuchungen zur Überwachung der Reinigungsleistung der Anlage gemacht, mit dem Mikroskop wird das Aktivitätsverhalten der Mikroorganismen in der Biologiestufe beobachtet.

Stapelgebäude 7 Schlammentwässerung

Mit der Schneckenpresse wird der Ausgefaulte Schlamm entwässert, der entwässerte Klärschlamm gelangt in eine Mulde und wird per LKW zur Klärschlammtrocknungsanlage gebracht. Durch die Entwässerung wird eine Volumenreduktion erreicht und dadurch Transporte eingespart.

Biologie 3 + 4

In den Biologiebecken 3 und 4 wird zwei Drittel der auf der Kläranlage ankommenden Abwasser- mengen verarbeitet, dieser Anlagenteil wurde 2017 neu gebaut und in Betrieb genommen. Auch hier finden mit Hilfe von Mikroorganismen und durch Zugabe von Sauerstoff in Form von Umgebungsluft biologische Reinigungsprozesse statt.

Nachklärung 3 + 4

In der Nachklärung trennt sich das Gemisch aus Mikroorganismen und Gereinigtem Abwasser. Die Mikroorganismen setzen sich durch Sedimentation auf dem Grund des Nachklärbeckens ab und werden von dort durch den Räumer in einen Trichter geschoben, aus dem Trichter werden sie durch die Rücklaufschlammpumpen wieder an den Anfang der Biologiestufe gefördert.

Das gereinigte Abwasser wird, nachdem sich die Mikroorganismen abgesetzt haben, über Rohrlei-tungen aus der ARA in den Bodensee abgeleitet.

PV-Anlage

Die Photovoltaikanlage besitzt eine Leistung von 145.6 kWp, der mittlere jährliche Solarstromertrag beläuft sich auf 134'000 kWh. Der durch die 448 Module produzierte Solarstrom wir zu 100 Prozent für den Betrieb der Kläranlage genutzt. Das Solarfaltdach wird bei Hagel, Wind und Schnee automa-tisch eingefahren, damit an der Anlage keine Schäden entstehen können.